IM-WALD-SEIN. Das große Buch zum Waldbaden und Shinrin Yoku. Forschungsergebnisse – Praxistest – Perspektiven

Dr. Melanie H. Adamek • 5. Dezember 2023

Waldbaden? Shinrin Yoku? Was ist das? Ah, der gute alte Waldspaziergang ...
Klar ist der gut für die Gesundheit!

Ich freue mich über die anhaltende Resonanz auf mein Buch und auf meine Toolbox für ein natürlich gesundes Leben. Dennoch erlebe ich es im Gespräch sehr häufig, dass Menschen noch nie von den Begriffen Waldbaden, Forest Bathing und Shinrin Yoku gehört haben. Wenn ich dann zu erzählen anfange, dass es um Wald und Gesundheit geht, ernte ich begeisterte Blicke ... und kann erst mal gleich wieder mit dem Erzählen aufhören und die Ohren spitzen.

IM-WALD-SEIN. Die natürliche Antwort auf Psychostress und Zivilisationskrankheiten. Entdeckung eines Präventionskonzepts, Dr. Melanie H. Adamek, ISBN 9783936798173

Sogleich fangen die Menschen selbst zu erzählen an, wie begeistert sie vom Wald sind. Ich habe schon viele interessante Geschichten über persönliche Walderlebnisse gehört. Auffallend ist, dass die Menschen den Wald mit schönen (Kindheits-)Erinnerungen, Familienausflügen, Gassigängen ... verbinden und von positiven Emotionen und Wohlgefühl erzählen. Explizit von Gesundheit sprechen jedoch die wenigsten. Ähnlich ging es mir selbst auch.

Shinrin Yoku? Waldbaden? Im-Wald-Sein!

Dank meines Hundes Iggy bin ich so gut wie täglich im Wald, der gleich um die Ecke meines Hauses liegt. Regelmäßig erlebe ich, dass ein Waldspaziergang schön ist und mich immer wieder auf neue Gedanken bringt. Oftmals fallen mir plötzlich und einfach so Lösungen für Probleme ein, über die ich stundenlang am Schreibtisch ohne Ergebnis gegrübelt habe und nicht selten diktiere ich sie von mitunter kritischen Blicken anderer Waldbesucher kommentiert in mein Smartphone. Außerdem fühle ich mich danach auch körperlich fit und energiegeladen. Auf die Idee, dass ein Waldaufenthalt meine natürlichen Krebskillerzellen ansteigen lassen könnte, wäre ich nie gekommen. Darauf brachte mich erst ein Artikel zum Shinrin Yoku in der Zeitschrift Psychologie Heute. 

Schon ein Tag im Wald steigert die Zahl unserer natürlichen Killerzellen um fast 40 Prozent und das für sieben Tage, verantwortlich sind die Waldterpene... prägte sich mir ein

Bald darauf erschienen immer mehr Artikel, die das wiederholten und zum Beleg eine ganz bestimmte japanische Studie heranzogen. Ist diese Studie ein exotischer Einzelfall oder verallgemeinerungsfähig? Viele Fragen wollten beantwortet werden.
  • Wald? Ist Wald gleich Wald oder was für ein Wald muss es sein?
  • Terpene? Kenne ich nur als gefährliche Stoffe. Warum sind Terpene gut?
  • Natürliche Killerzellen? Aha, klingt wichtig, aber was ist das?
  • Shinrin Yoku. Ein Spaziergang oder was steckt dahinter?
  • 40 Prozent klingt toll, aber gilt das auch für mich? 
Ich wollte es genau wissen und entdeckte die Forest Medicine, eine interdisziplinäre Forschungsrichtung, die intensiv die Wirkungen des Shinrin Yoku erforscht. Prof. Dr. Qing Lis Standardwerk war ein guter Ausgangspunkt für spannende Entdeckungsreisen.

Im Selbsttest: die Waldbaden-Pioniere

Begeistert erzählte ich Bekannten und Freunden von den erstaunlichen Forschungsergebnissen und so kam es, dass zwölf Personen wie du und ich im September 2017 eine (ent-)spannende Reise in den Wald unternahmen. In einem Praxistest erkundeten wir, wie das Im-Wald-Sein Körper, Geist und Seele stärkt. Unser Waldbaden-Experiment wurde wissenschaftlich begleitet und zeigte verblüffende Ergebnisse. Ergebnisse, die uns motiviert haben, künftig auch sonst besser auf unsere Gesundheit zu achten.

Auf nach Tokio und ab in den Wald! So geht Shinrin Yoku

Meine Ahnung von den positiven Wirkungen des Im-Wald-Seins verfestigte sich mehr und mehr. Recherchen, interessante Begegnungen, aufschlussreiche Gespräche mit Experten und eine Reise nach Japan, ins Mutterland des Shinrin Yoku im März 2018 ließen zur Gewissheit werden: „Im-Wald-Sein“ ist eine wirksame Präventionsmaßnahme für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. 

Tafel Okutama Forest Therapy Station Japan
Das Im-Wald-Sein bietet uns eine Medizin, die schmeckt und die umso besser wirkt, je öfter wir sie einnehmen. Diese Medizin war schon immer da. In 99 Prozent der menschlichen Entwicklungsgeschichte spielte sie eine tragende Rolle, bevor wir offenbar vergessen haben, wie wir diese Medizin am besten nutzen können. 

Jedoch nicht überall. Vor allem in Japan wurden und werden hohe Forschungsgelder investiert, die das Wissen um die Heilkraft des Waldes wieder zu den Menschen zurückbringen soll, und zwar auf evidenzbasierte Art und Weise, weil uns der schlichte Glaube heute freilich nicht mehr reicht.

Waldbaden als Strategie: Forest Healing in Südkorea

Während wir hier vielerorts darüber nachdenken, welche (weiteren) Beweise noch zu finden sind, damit wir das Waldbaden, Shinrin Yoku oder Im-Wald-sein als Baustein einer gesunden Lebensführung (be-)greifen, empfehlen oder etablieren können, ist das „Forest Healing“ in Südkorea längst zu einer staatlichen Präventions- und Gesundheitsstrategie mit gesamtgesellschaftlichem Nutzen geworden. Wer sich näher dafür interessiert, kann das Interview mit Prof. Dr. Won Sop Shin zur wegweisenden südkoreanischen Forest-Healing-Policy in meinem Buch nachlesen.

Forest Healing in Südkorea

IM-WALD-SEIN Tipp!

Wenn wir uns erstmal darauf einlassen, bemerken wir schnell: Im Wald entspannen wir genussvoll und mühelos. Wer den guten alten Waldspaziergang mit einem gezielten Gesundbleib-Programm kombinieren möchte, greift zum IM-WALD-SEIN-Audioguide, einem DIY-Shinrin-Yoku-Programm für lustvolles und entspanntes Waldbaden. Da ist übrigens keine Musik drauf, sondern gute Übungen und Impulse, um seine Sinne zu öffnen und in den optimalen Flow zu kommen. Hier gehts zur Bezugsquelle.


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