Es ist sicher kein Zufall, dass ausgerechnet Kriemhild, des Helden stolze Gattin, seinen wunden Punkt enttarnte und damit dem Mörder Hagen entscheidend zuarbeitete. Sie tat es freilich nicht mit bösem Willen. Es ist wirklich fatal! Naturgemäß sind es unsere Liebsten, die unsere Schwachstellen am besten kennen und ihnen am nächsten kommen.
Gerade Personen, von denen wir erwarten (können), dass sie uns wohl gesonnen sind, können uns am stärksten kränken. Ins Mark getroffen fühlen wir uns. Als ganze Person erniedrigt, herabgesetzt und verkannt.
Blinde Wut greift um sich, wir sehen kaum die Realität und schlagen zurück. Haha, nichts einfacher als das! Schließlich kennen wir ja auch die „Problemzonen“ des vertrauten Gegenübers. So wird aus dem Konflikt rasch ein Psychoduell. Ein Gemetzel, bei dem es nur Verlierer gibt.
Kränkungen sind wahrlich schwer zu ertragen. Sie wecken Erinnerungen an Niederlagen, die wir mühsam verdrängt und damit schlecht verarbeitet haben. Menschen, deren Selbstwertgefühl in früheren Zeiten einmal tief verletzt wurde, fühlen sich schneller gekränkt als andere; auch von Fremden und in harmlosen Situationen.
Wer empfindlich ist, muss im „Alltagskampf“ besonders viel Energie darauf verwenden, den wunden Punkt zu tarnen, um Konkurrenten und Neidern kein leichtes Spiel zu ermöglichen und natürlich, um nicht als Mimose oder beleidigte Leberwurst zu gelten.
Schnell gekränkt reagiert auch wer zu hohe Erwartungen an sich und andere hat. „Warum tut er/sie mir das an?“ Ein typischer Gedanke, wenn der/die andere die eigenen Erwartungen nicht erfüllt. Wer an sich selbst zu hohe Ansprüche stellt, kränkt er sich sogar selbst: Er zweifelt im Grunde an seinen eigenen Fähigkeiten und hat das Gefühl, jemand anderer – noch perfekter! – sein zu müssen.
Es kommt darauf an, sich selbst auf die Schliche zu kommen. Die Kränkungen, die wir erleben – richtigerweise müsste man sagen: die Situationen und Ereignisse, die wir kränkend finden (ein anderer fände sie vielleicht gar nicht so schlimm) – wiederholen sich. Es sind immer wieder dieselben Themen, oft nur Kleinigkeiten, die wir als Ohrfeige empfinden und die dazu führen, dass wir unsere Gefühle blind ausagieren und regelrecht ausrasten. Ein sicheres Signal dafür, dass ein wunder Punkt getroffen wurde! Hier heißt es, genauer hinzusehen, auch wenn’s wehtut. Wenn ich beginne, meinen wunden Punkt zu entdecken, ihn zu identifizieren, ist bereits ein großer Schritt getan. Dann habe ich viel über mich erfahren. Doch was dann?
Natürlich ist nach einer tiefen Verletzung ein Gespräch nicht immer möglich. Dann kann es auch ein Brief sein, den ich noch nicht einmal absenden oder übergeben muss. Oder eine Vereinbarung, die kommende Situationen regelt. Die besondere Qualität des Gespräches liegt in der Möglichkeit der „Realitätskontrolle“. Wird meine Sicht der Dinge vom anderen geteilt? Was hat er sich überhaupt dabei gedacht? Weiß er, was in mir vorgeht? Sollte er nicht besser erfahren, warum ich schon auf seine hochgezogene Augenbraue allergisch reagiere, damit er mich besser verstehen kann?
Natürlich ist ein solches Vorgehen für den Gekränkten ein Kraftakt. Er muss der Versuchung widerstehen, gekränkt zu bleiben und damit den anderen in seiner Schuld zu belassen. Er muss seinen Hochmut überwinden und zu seinem wunden Punkt stehen. Der Lohn für die Mühe ist jedoch hoch: neues Vertrauen in sich selbst und eine neue Qualität in der Beziehung.
Wenn du bewusst eine aufrechte Körperhaltung einnimmst, erzielst du eine erstaunliche Wirkung: Du fühlst dich sofort groß und nicht wie ein gekränktes Opfer. Will sich das zur Körperhaltung passende Gefühl nicht gleich einstellen, so kannst du auch ein paarmal den Kontrast „in sich zusammengesunken und klein“/„aufrecht und groß“ üben. Zusätzlich kannst du ein paar mal die Muskeln deines Körpers anspannen und entspannen.
Atme ein paar mal im Rhythmus vier zu sechs tief in den Bauch und versuche, dich völlig auf deine Atmung zu konzentrieren. Wenn es nicht gleich hundertprozentig klappt, ist das nicht so schlimm. Mach einfach weiter. Manchmal hilft es, wenn du die Augen dabei schließt. Weil du mit dieser Übung in fast allen Lebenssituationen fantastische Wirkungen erzielen kannst, ist sie fester Bestandteil unseres Im-Wald-Sein DIY-Programms fürs Waldbaden und Shinrin Yoku. Der Vorteil hier: Du bekommst noch ein Extrageschenk der Bäume für dein Immunsystem. Näheres dazu kannst du in meinem Buch nachlesen.
Kränkungen führen zu Erstarrung. Wie löst man sich am besten daraus? Natürlich durch Bewegung. Bewege dich also in ein Umfeld, in dem du dich wohlfühlst und das dich auf positive Gedanken bringt. Ob du zum Joggen gehst oder dich auf eine Parkbank setzt oder im Wald spazieren gehst, bleibt ganz und gar dir überlassen. Entscheidend ist, dass du dich aufraffst. Wenn du auf völlig andere Gedanken kommen magst, probier doch einfach den Im-Wald-Sein-Audioguide aus, unser qualitätsgeprüftes Original für deine entspannte Auszeit im Wald.
Dass ich Siegfrieds Waldbad im Drachenblut mit dem Shinrin Yoku assoziiere, kommt natürlich nicht von ungefähr.
Genauso wie das Drachenbad macht uns Shinrin Yoku zwar nicht unverwundbar, aber die z.B. in Südkorea populäre Bezeichnung Forest Healing kommt nicht von ungefähr. Im-Wald-Sein ist eine hervorragende Maßnahme, um seine Gesundheit zu stärken.
Kurz gesagt: Shinrin Yoku beschreibt eine japanische Praxis des Waldbesuchs. Prof. Dr. Qing Li, Umweltmediziner an der Nippon Medical School und Pionier der Shinrin-Yoku-Forschung, verfasste vor vielen Jahren bereits in dem Standardwerk Forest Medicine eine Kurzanleitung, die du in meinem Buch Im-Wald-Sein nachlesen kannst. Seine Anleitung beruht auf reichhaltigen Studienergebnissen. Einer seiner Tipps: „Wenn möglich, baden Sie nach dem Waldausflug in einer heißen Quelle.“ Weil wir hier keine Onsens haben, empfehle ich ein Thermalbad oder einfach die heimische Badewanne.
Wer mehr darüber erfahren will, aber keine Bücher liest, ist hier gut aufgehoben.
„Sehr schön gemachtes und klug geschriebenes Buch zum Trend-Thema Wald und Gesundheit. Mich interessierte insbesondere die gesundheitsfördernde Wirkung von Terpenen, diese wird hier wissenschaftlich (aber gut verständlich) erklärt. Insgesamt ein sehr informatives, sachliches Buch, das große Lust macht, mehr Zeit im Wald zu verbringen. Zudem ist es ansprechend und wertig gestaltet, man nimmt es einfach gerne zur Hand.“
Hajo Schmidt, Amazon Kunde
„Wir haben das Wundermittel quasi direkt vor der Tür, unter unseren Füßen. Es ist erstaunlich, wie eindeutig sich die positiven Auswirkungen des Waldes auch wissenschaftlich belegen lassen.“
Frau-Achtsamkeit
„Vielen Dank! Ich habe das Buch geatmet. Meine Ausflüge mit dem Audioguide liebe ich genauso wie das kleine Tagebuch. Im Wald sein hat mein Leben verändert!“
O. J. R.
„Das Buch zeigt auf, wie sehr der Wald ein wichtiger Ort für eine bessere Gesundheit und für ein sich selbst wieder finden sein kann.“
oekonews.at
„Was sich immunologisch und psychologisch bei den Probanden danach vollzogen hat, dies und mehr beschreibt das reich bebilderte, übersichtlich gestaltete und sehr unterhaltsam geschriebene Sachbuch, das auch gleich die Lust weckt, sich aufzumachen und im Wald zu sein.“
lifestylesite.de
„Der Autorin ist gelungen, zwischen verständlichen wissenschaftlichen Inhalten und unterhaltsamen Beiträgen, die Lust auf Wald nicht nur zu wecken, sondern auch aufzuzeigen, dass Rettung in Zeiten von permanentem Stress förmlich vor der Haustüre wartet!“
Silke H., Amazon Kundin
Seit Jahren beschäftigt sich Dr. Melanie H. Adamek mit den Gesundheitswirkungen des Shinrin Yoku, einer in Asien weitverbreiteten Praxis zum Gesundbleiben. Sie sagt: „Shinrin Yoku ist für mich die logische Konsequenz der Kneippschen Gesundheitslehre und hat, gerade auch bei uns in Europa, das Zeug zum universellen Gesundheitskonzept.“
In Zeiten eines hohen Veränderungsdrucks sind wir mehr denn je auf einfach funktionierende, universelle Bausteine einer gesunden Lebensführung angewiesen. Dr. Melanie H. Adamek hat eine Toolbox entwickelt, mit der Sie spielerisch und leicht den Wald als Quelle für Gesundheit und Wohlbefinden erleben und nutzen werden, immer und überall.
Über die Verknüpfung von Wald und Gesundheit sprechen viele. Wenige verfügen über Dr. Melanie H. Adameks profunde Expertise. Sie ist bestens vertraut mit der Crème de la Crème der deutschen und internationalen Szene und hat die Gesundheitswirkungen des Waldes selbst erforscht. Profitieren auch Sie von Dr. Adameks Wissen, Eloquenz und Charme.
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